Die Schulferien in Italien und wie das alles organisiert ist?
Warum die italienischen Schüler zum Beispiel keine Osterferien haben
Ciao!
Die italienischen Schulen bleiben nur wenige Tage vor und nach den Oster-Feiertagen geschlossen. Warum das so ist, das erfährst du in der heutigen Kolumne.
Andiamo!
Die Ferienzeit in den südeuropäischen Länder ist special
Hast du dich jemals gefragt, warum die Sommerferien in Ländern wie Italien, Spanien und Griechenland so lange dauern? In Italien sind es 3,5 Monate. Von Anfang Juni bis Mitte September. Mit kleinen Unterschieden in den jeweiligen Regionen.
Der Grund ist, dass die Temperaturen zu hoch sind. Sicher sind die Klassenräume klimatisiert. Aber das ändert trotzdem nichts daran, dass die Hitze da ist und permanent der Klimaanlage ausgesetzt zu sein, nicht wirklich gesund ist.
Hinzu kommt, dass es nicht wirklich sehr nachhaltig ist, wenn die Anlage ständig an ist. Außerdem haben sich in den letzten Jahren die Temperaturen erhöht und die Konzentration der Kinder und Jugendlichen lässt nach.
Die Ferientage während des Schuljahres
3,5 Monate sind eine lange Zeit und damit ist auch klar, dass die Ferien während des Schuljahres zum größten Teil ausfallen.
Es gibt zum Beispiel keine Oster- oder Herbstferien. Auch keine Pfingstferien. Pfingsten (Pentecoste) wurde vor sehr vielen Jahren abgeschafft. Wie einige andere kirchlichen Feiertage auch. Der Grund war, dass sie damit die Wirtschaftslage retten wollten.
Inzwischen wissen wir ja, dass die Feiertage uns helfen, Pausen einzulegen und die Gesundheit der Mitarbeiter die Produktivität erhöht und nicht das “Mehr arbeiten”.
Die Freizeitorganisation während der Sommerferien
Die Frage, die sich viele stellen, ist dann, wie die Eltern es schaffen, alles zu organisieren? Denn ihre Arbeitgeber gehen ja nicht 3,5 Monate in Ferien.
Der italienische Staat und die jeweiligen Gemeinden organisieren das für die Eltern. Und auch die katholische Kirche.
Es gibt für die Kindergartenkinder und Grundschüler Sommercamps. Erst 1 Monat mit der Kirche, wo alle Volontäre sind. Überwiegend Schüler aus der Mittel- und Oberstufe. Der Beitrag dafür liegt unter 100,00€.
Danach sind die verschiedenen Sommercamps da. Mit Fußball, Basketball, Tennis, Schwimmen und die “normalen”, wo keine spezielle Sportart angeboten wird. Kosten liegen je nach Gehalt der Eltern bei 300-550,00€ pro Monat.
In der Woche von Ferragosto (Mitte August) bleiben die Camps geschlossen. Aber da sind die meisten eh im Urlaub.
Die Uhrzeiten sind immer so gelegt, dass die Eltern es selbst schaffen, die Kinder hinzubringen und abzuholen. Es gibt also immer einen Pre- und Posthort.
Sind verschiedene Ferien während des Schuljahres nicht besser?
Das habe ich tatsächlich auch immer gedacht. Im Prinzip ja. Aber die Klimasituation lässt es nicht zu, dass die Kids im Juni bei diesen Temperaturen im Klassenzimmer sitzen.
Eine andere Sache ist, dass daran ein kompletter Rattenschwanz hängt. Arbeitsplätze, Verbände, Vereine und so einige mehr. Das ist mal nicht eben anders zu organisieren.
Nun gibt es einige Eltern, die für 2 Monate plädieren. Das finde ich sehr ignorant. Denn offensichtlich bedenken sie nicht die Konsequenzen.
Mein persönliches Fazit: Ich habe es nie als eine Belastung angesehen, wenn mein Sohn im Camp war. Im Gegenteil! Er war immer sehr happy dort. Er konnte mit seinen Freunden spielen und in die Schwimmbäder gehen, wo ich oder die Großeltern nie Zeit für gehabt hätten.
Happy Osterfeiertage 🐰 und bis nächste Woche hier aus dem Zitronenland.
Zitronige Grüße, Jutta 🍋